Karin Arndt

Am 16.11.2023 und am 17.11.2023 drehte sich alles um Sarkome, eine sehr seltene Krebsform, die in vielen verschiedenen Arten auftreten kann, beispielsweise als Knochensarkom, Weichgewebesarkom oder als GIST im Magen-Darm-Trakt. Die Deutsche Sarkom-Stiftung startete in Hamburg mit ihrer deutschlandweiten Roadtour. Zu diesem Anlass fanden gemeinsam mit dem Sarkomzentrum am Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) zwei Patient:innennachmittage auf dem Gelände des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) statt.

Die Veranstaltungen boten den Teilnehmer:innen eine einzigartige Gelegenheit, ihre persönlichen Erfahrungen zu teilen und direkt Fragen an Expert:innen zu stellen. Intensive Diskussionen über Behandlungsempfehlungen, neueste Medikamente und die Steigerung der Lebensqualität prägten beide Veranstaltungstage. Dafür waren Vertreter:innen der Deutschen Sarkom-Stiftung und Expert:innen aus dem UKE sowie dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) vor Ort.

Ein zentraler Fokus der Vortragenden lag auf der interdisziplinären Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Bereiche und dem Weg der Patient:innen durch das Krankenhaus, angefangen bei den ersten Symptomen bis hin zur Behandlung. Die Präsentationen umfassten unterschiedliche Therapieansätze, darunter Chirurgie, Strahlentherapie und medikamentöse Therapien.

Besondere Highlights waren die Einblicke in die Arbeit der Plastischen Chirurgie und die zentrale Rolle der Pathologie. Während in der Pathologie alle Informationen zur Diagnosestellung und Klassifizierung von über 100 Sarkomarten zusammenlaufen, bietet die Plastischen Chirurgie hochkomplexe Lösungen zur Verbesserung der Lebensqualität nach einer Tumorentfernung.

Beide Veranstaltungen wurden von der aktiven Beteiligung aller Besucher:innen getragen, die die Expert:innen mit ihren Fragen herausforderten. Ein voller Erfolg, der die Bedeutung des Wissenstransfers und des gemeinsamen Austauschs in der onkologischen Versorgung unterstreicht.

Weitere Informationen:

Deutsche Sarkom-Stiftung

Sarkomzentrum am Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH)

Interdisziplinäre Sarkomsprechstunde am UCCH

Foto: Laura Lehmann

Karin Arndt

Auch bzw. gerade bei seltenen Erkrankungen wie den Sarkomen und GIST kann die Teilnahme an Studien für einige Patienten wichtig sein, um ggf. den Zugang zu alternativen oder sogar neuen Behandlungsoptionen zu bekommen. NEUER SERVICE: Die Deutsche Sarkom-Stiftung hat eine Übersicht (Datenbank) mit allen aktuell laufenden/rekrutierenden klinischen Studien für GIST/Sarkome aufgebaut. Derzeit sind ca. 40 Studien gelistet. Siehe Laufende klinische Studien in Deutschland

Sarkomtour

Die jährliche Sarkomtour sammelt Geld für die Krebsforschung am Westdeutschen Tumorzentrum. 10% der Gelder gehen dabei an die Patienten-Hilfe der Deutschen Sarkom-Stiftung. Aktueller Spendenstand der 2023 Sarkomtour: 87.650 EUR! Sarkome gehören zu den häufigsten und auch zu den gefährlichsten Krebserkrankungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, können aber Menschen aller Altersgruppen betreffen. Verglichen mit Lungenkrebs oder Brustkrebs sind Sarkome dennoch selten, weshalb Forschungsprojekte über Sarkome nur selten gefördert werden. Seit 18 Jahren wird die Sarkomtour gemeinsam mit engagierten Patienten, Forschern und Ärzten des Westdeutschen Tumorzentrums (WTZ), der Stiftung  Universitätsmedzin und Vertretern der Deutschen Sarkom-Stiftung organisiert.

Weiterlesen: Die 18. Essener Sarkomtour 2023 - Für einen guten Zweck in die Pedale treten

Karin ArndtIn einer Videoreihe „Frag die Onkologie“ beantworten Ihnen Fachexpert:Innen am Krebszentrum des LMU Klinikums Fragen zu den wichtigsten Themen während einer Krebsbehandlung. Es ist nicht immer einfach während der Diagnose oder Therapie einen Überblick über alle Informationen, Angebote und medizinischen Hintergründe zu bekommen. Lars Lindner, Leiter des Sarkomzentrums am LMU München spricht über Sarkome. Siehe Video auf YouTube.

Karin ArndtVor 18 Jahren erkrankte Karin Arndt selbst an einem Sarkom – heute vertritt sie Patienteninteressen in gleich drei Organisationen. Ein Gespräch über kleine Beulen mit großen Folgen, die Besonderheiten von Dekade-Projekten und die Kraft der Überzeugung. Link zum Artikel.