Sarkom- und GIST-Patienten sollten unbedingt in spezialisierten Zentren behandelt werden: Verschiedene Untersuchungen haben belegt, dass die Behandlungsergebnisse und sogar die Prognosen dieser Patienten besser sind.
Diese Tatsache ist einer der Gründe, die Zertifizierung von so genannten „Sarkom-Zentren“ zu initiieren und in den letzten Jahren voranzutreiben. Seit Ende 2018 gibt es ein neues Zertifizierungsmodul der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG), das künftig die Qualität der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit einem Sarkom verbessern soll. Das neue „Qualitätssiegel“ der DKG wird an Klinken vergeben, die bereits als Onkologische Zentren (Anzahl gesamt ca. 130) zertifiziert sind, die notwendigen Qualitätsanforderungen bei der Diagnose und Behandlung dieser Tumoren erfüllen und die entsprechende Expertise mitbringen.
Diese Einrichtungen müssen eine spezielle (zusätzliche) „Modul-Zertifizierung“ als Sarkom-Zentrum durchlaufen.
Stand Januar 2023 sind folgende 19 Kliniken als „Sarkom-Zentren“ (Zusatzmodul zum Onkologischen Zentrum) zertifiziert:
Sarkomzentrum der Universitätsmedizin Göttingen |
Sarkomzentrum des Universitären Cancer Center Hamburg |
Sarkom-Zentrum Universitäres Centrum für Tumorerkrankungen Mainz (Profilinformationen folgen demnächst) |
Zentrum für Knochen- und Weichteiltumoren (SarKUM) des Klinikums der LMU München |
CCC München Sarkom-Zentrum Klinikum rechts der Isar der TU München |
Zentrum für Weichteilsarkome, GIST und Knochentumoren (ZWS) Tübingen |
Sarkomzentrum des Onkologischen Zentrums am |
Zentren mit einer Zertifizierung der Deutschen Krebsgesellschaft als Sarkom-Zentrum finden Sie (aktuell) auch unter dem grünen Reiter „Zentrum“ per Auswahl „Sarkome“ auf www.oncomap.de.
Weitere Informationen zur Zertifizierung (z.B. Erhebungsbogen Sarkom-Zentren, Datenblatt Sarkom-Zentren) finden Sie unter: https://www.onkozert.de/organ/sarkom/
Zur Definition eines „Sarkom-Zentrums“
Da der Begriff „Sarkom-Zentrum“ nicht geschützt ist, kann sich theoretisch jede Klinik „Sarkom-Zentrum“ nennen. Somit gibt es in der deutschen Behandlungslandschaft derzeit:
- Nach DKG/OnkoZert zertifizierte Sarkom-Zentren = Modul-Zertifizierung
Zusätzlich zum „Onkologischen Zentrum“ - Onkologische Zentren mit definierten Geltungsbereichen.
Der Geltungsbereich eines Onkologischen Zentrums wird individuell von jedem Zentrum festgelegt. Der Geltungsbereich kann sich auf viele Krebserkrankungen beziehen z.B. auch auf
O Gastrointestinale Tumoren (inkl. GIST) und/oder
O Muskuloskelettale Tumoren (inkl. Weichteilsarkome)
Dies sind weiterhin Onkologische Zentren (ca. 130) – jedoch keine Sarkom-Zentren nach der o.g. neuesten Modul-Zertifizierung als spezialisiertes Sarkom-Zentrum. - „Selbsternannte“ Sarkom-Zentren – mit sehr unterschiedlicher Expertise / Erfahrung / Interdisziplinarität oder Zentren die sich nach anderen Zertifizierungen einfach „Sarkom-Zentrum“ nennen wie z.B. nach TÜV ISO 9001 Qualitätsmanagementsystem.
Der Bereich der Stiftung „Patienten-Hilfe Sarkome/GIST“ arbeitet mit etlichen Sarkom-Zentren und deren Experten/Mitarbeitern eng zusammen. Wir haben jedoch keine detaillierten Informationen über oder sogar Einfluss auf Organisationsabläufe in den Zentren. Wir „überweisen“ Patienten nicht in die Zentren und beeinflussen auch nicht Termin-Vergabe oder Termin-Management in einem Zentrum. Den Datenschutz nehmen sowohl wir - als auch die Zentren - äußerst ernst. Das heißt: Wir haben keinen Zugang zu Patienten-Daten/-Akten der Zentren, leiten keine Patienten-Informationen einfach weiter oder tauschen uns „mal eben“ mit Sarkom-Experten über individuelle Patientenfälle aus. Letzteres erfolgt nur in Einzelfällen und nur mit ausdrücklicher Zustimmung des/der Betroffenen. Die Deutsche Sarkom-Stiftung ist gemeinnützig und wurde von engagierten Patienten und Experten gegründet – nicht von Kliniken oder Sarkom-Zentren. Es gibt keinerlei finanzielle Beziehungen zwischen der Deutschen Sarkom-Stiftung und den Kliniken/Sarkom-Zentren. Weitere Informationen:
Satzung Deutsche Sarkomstiftung
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